Seit langem beschäftige ich mich beruflich intensiv und täglich mit der Feng-Shui-Lehre.Ich gebe mein Wissen in Vorträgen, Workshops und in meiner apprico-Methode weiter und wende sie in meinem beruflichen Umfeld auch als Bauleiterin an. Dabei bin ich immer wieder auf dieselben Vorurteile und Missverständnisse gestoßen. Doch ebenso oft habe ich erlebt, wie diese alte Lehre auch im Handwerk geschätzt wird und zu wunderschönen Ergebnissen führt. Ob in einem Kloster oder auf der Baustelle mit anderen Handwerkern – die Reaktionen sind vielfältig und oft überraschend positiv.
„Feng Shui ist Teufelszeug“ – Ein Blick auf spirituelle Missverständnisse
In einem Kloster-Café, das ich für den neuen Pächter nach Feng-Shui-Kriterien umgestaltete, fand die erste gemeinsame Besprechung mit den Pächtern und drei Nonnen statt. Da fiel von der Mutter Oberin der Satz: „Dieses Teufelszeug kommt uns nicht ins Haus!“
Die Ironie an der Situation war, dass das gesamte Kloster bereits nach den Prinzipien des alten Baumeisterwissens erbaut worden war – und diese sich erstaunlich gut mit den Feng-Shui-Grundsätzen decken.
Als ich ihr beim Rundgang erklärte, wie viele dieser Elemente mit Feng Shui übereinstimmen, beruhigte sie sich schließlich, und ich konnte meine Arbeit fortsetzen. Dieses Erlebnis zeigte mir eindrucksvoll, wie tief Vorurteile verwurzelt sein können, selbst an Orten, die von Harmonie und Einklang geprägt sind.
Feng Shui, diese uralte chinesische Lehre, zielt darauf ab, Lebens- udn Arbeitsräume so zu gestalten, dass sie mit den natürlichen Energien im Einklang stehen. Es geht um Balance, Harmonie und das Wohlbefinden der Menschen. Es ist weder Religion noch Magie, sondern ein System, das sich mit den Wechselwirkungen von Mensch und Umgebung beschäftigt. Doch in den Köpfen vieler Menschen wird es immer mal wieder mit dunklen Mächten oder Aberglauben in Verbindung gebracht.
Glaube und Feng Shui – Ein Widerspruch?
Eine andere Frage, die mir schon mehrfach gestellt wurde, lautet: „Glaubst Du überhaupt an Gott, nachdem Du so etwas wie Feng Shui anwendest?“ Diese Frage zeigt, dass viele Menschen die Feng-Shui-Lehre als etwas sehen, das nicht mit einem monotheistischen Glauben vereinbar ist. Doch für mich persönlich stehen diese Dinge nicht im Widerspruch.
Ich sehe Feng Shui nicht als Ersatz für den Glauben, sondern als eine Ergänzung. Es geht darum, die Schöpfung – die Natur und die Umgebung, in der wir leben – besser zu verstehen und zu respektieren. Für mich ist es ein Weg, die Welt, die Gott geschaffen hat, zu schätzen und in Einklang mit ihr zu leben.
Feng Shui erfordert kein Glaubensbekenntnis, sondern nur das Verständnis und die Anwendung von Prinzipien, die unsere Lebensqualität verbessern können.
Positive Überraschungen – Wenn Feng Shui auf Handwerk trifft
Neben den skeptischen Reaktionen gibt es auch die erfreulichen, die mir immer wieder zeigen, wie gut Feng Shui mit handwerklicher Arbeit harmoniert. Ein schönes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gewerken bei Umbauten nach Feng-Shui-Kriterien. Als wir zum Beispiel bei einem großen Projekt in Baden-Baden besonders elegante, abgerundete Außenecken gestalteten, waren die Gesellen so stolz auf das Ergebnis, dass sie mich nachher lachend fragten „Frau Schauz, haben wir heute Fengshuit?“
Auch in der Landschaftsgestaltung habe ich ähnliche positive Erfahrungen gemacht. Als wir einmal in einem Privatgarten eine Mauer aus großen Quadern halbrund gestalteten und entsprechend bepflanzten, sagte ein Landschaftsgärtner zu mir: „Gell Frau Schauz, in der Natur ist ja auch nichts eckig!“ Diese Momente zeigen, dass die Prinzipien von Feng Shui oft intuitiv verstanden und geschätzt werden – gerade von Menschen, die täglich mit den Formen und Strukturen unserer gebauten Umwelt arbeiten.Feng Shui entstand nicht umsonst auch Naturbeobachtungen und heisst übersetzt WIND & WASSER.
Der Name Feng Shui – Mein Weg zur Akzeptanz
Als ich vor 17 Jahren mit Feng Shui beruflich gestartet bin, war mein größter Kritiker tatsächlich mein eigener Mann. Damals, als wir gerade meine erste Internetseite entworfen haben, meinte er: „Nenn es doch lieber anders, Feng Shui ist so negativ besetzt.“
Aber gut, ich bin Steinbock, von Natur aus etwas stur und von dieser Lehre mehr als überzeugt. Also habe ich von Anfang an beschlossen, dass ich es schaffe, Feng Shui auf ein neues Level zu bringen. Und ich denke, das ist mir gelungen.
Trotzdem sehe ich leider immer noch, wie viele Feng Shui-Berater sich anders vermarkten. Ganz egal, welche Ausbildung sie durchlaufen haben, sie nennen sich dann „Raum Coach“, „Raumpsychologe“ oder etwas in der Art. Das finde ich ehrlich gesagt schade.
Wenn wir es schaffen, diese typischen Klischees – wie Delfinpärchen in der Partnerschaftsecke, Goldmünzen in der Reichtumsecke, die obligatorischen Klangspiele oder den berühmten offenen Klodeckel als Feng-Shui-Fehler – hinter uns zu lassen, könnten wir das Bild von Feng Shui gemeinsam auf eine ganz neue Ebene heben .
Denn Feng Shui ist so viel mehr als „Raumpsychologie“ oder „Raumakupunktur“. Es ist ein ganzheitliches System, das uns dabei unterstützt, unsere Umgebung bewusst zu gestalten und unser Wohlbefinden zu steigern. Und das verdient es, seinen Namen mit Stolz zu tragen.
Wenn Feng Shui missbraucht wird – Leider auch Realität
Leider gibt es in jeder Branche schwarze Schafe, und Feng Shui bildet da keine Ausnahme. Immer wieder sehe ich Maßnahmen, die als „Feng Shui“ verkauft werden, aber in Wahrheit nichts damit zu tun haben. Und dann gibt es die Berater, die mit Angst arbeiten: Sie kommen zu den Menschen, schüren Unsicherheiten, packen ihren „Koffer“ aus und verkaufen teure „Lösungen“, die oft unnötig sind. Solche Methoden schaden natürlich dem Ruf der gesamten Branche.
In den letzten Jahren bin ich immer wieder auf Kunden gestoßen, die bereits von solchen Beratern beeinflusst wurden, bevor ich mit meiner Arbeit beginnen konnte. Das ist wirklich schade, weil es einen Schatten auf all jene wirft, die ehrlich und verantwortungsvoll arbeiten. Dennoch bleibt das zum Glück die Ausnahme – die meisten Berater sind sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kunden sehr bewusst.
„Esoterischer Schwachsinn“ – Der Wert des offenen Geistes
Trotz der positiven Reaktionen höre ich natürlich auch immer wieder, dass Feng Shui „nur esoterischer Schwachsinn“ sei. Diese Aussage lässt mich immer wieder innehalten und reflektieren. Warum fällt es uns so schwer, Dinge, die wir nicht verstehen, ernst zu nehmen? Warum neigen wir dazu, neue oder fremde Konzepte sofort abzulehnen?
Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, offen zu bleiben und nicht vorschnell zu urteilen. Feng Shui mag nicht jedermanns Sache sein, aber es hat in meinem Leben und in dem vieler anderer Menschen eine sehr positive Wirkung entfaltet. Es geht nicht darum, jemanden zu überzeugen, sondern darum, Verständnis und Respekt für verschiedene Lebensweisen zu fördern.
Mein persönliches Fazit: “Ich habe den schönsten Beruf der Welt!
Mein Weg mit Feng Shui hat mir gezeigt, dass Vorurteile und Missverständnisse oft aus Unwissenheit oder Unsicherheit entstehen. Doch durch Dialog und Aufklärung können wir Brücken bauen und eine tiefere, respektvollere Verbindung zwischen unterschiedlichen spirituellen und kulturellen Konzepten schaffen.
Feng Shui ist für mich kein „Teufelszeug“ oder „Aberglaube“, sondern ein wertvolles Werkzeug, um in Einklang mit unserer Umwelt zu leben – ganz im Sinne der Schöpfung. Und oft führt es sogar zu den schönsten handwerklichen Ergebnissen. Denn “GUTES FENG SHUI SIEHT MAN NICHT – MAN SPÜRT ES!”
Heute kannst Du Dir überall Informationen über Feng Shui holen – in YouTube-Videos, Büchern oder Kursen. Aber am Ende bleibt es oft bei der Information. Was wirklich zählt, ist die Transformation. Es geht darum, die Veränderungen in Deinen Räumen auch tatsächlich umzusetzen. Es bringt nichts, all das Wissen zu haben, wenn Du es nicht anwendest und damit die positive Wirkung in Dein Leben holst.
In diesem Sinne: Öffne Dich für Neues, bleib neugierig und hab keine Scheu, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Am Ende geht es immer darum, dass Du Dich in Deinen Räumen – und in Deinem Leben – wohlfühlst.
Herzliche Grüße
Deine Heike
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