Oktober 9

UNSER LEBEN IM TINY HOUSE: KLEINER RAUM – GROSSE FREIHEIT⁠⁠

.In einer Welt, die von ständigem Wandel und zunehmender Urbanisierung geprägt ist, gewinnen Tiny Houses als innovative Wohnalternative immer mehr an Beliebtheit. Diese kompakten Wohnräume bieten nicht nur eine umweltfreundliche Lebensweise, sondern auch die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und gemütliche Rückzugsorte zu schaffen.

In diesem Artikel möchte ich Dir, aus eigener Erfahrung zeigen, wie ein erfülltes Leben auf kleinem Raum aussehen kann. Als Feng-Shui-Expertin die die alte chinesische Kunst der Raumharmonisierung selbst lebt und bei hunderten von Kunden angewandt hat, finden sich natürlich auch die Inhalte dieser Philosophie, die den Energiefluss und die Balance in unseren Lebensräumen betont, wieder.

Der Entschluss uns zu verkleinern fiel Anfang des Jahres 2018

Als Neujahrsvorsatz hatten mein Mann Erik und ich eine wichtige Entscheidung getroffen. Wir wollten uns bewusst verkleinern. Was das alles nach sich zieht, merkt man ja immer erst, wenn man mittendrin steckt.

Nach längerer Suche fanden wir “unser Tiny-House” in einem großen Campingpark in Rheinmünster.

Das Häuschen haben wir nicht selbst gebaut, sondern gebraucht gekauft und umgestaltet. Es war “Marke Eigenbau”, sehr stabil, komplett aus Holz gebaut und gut gedämmt – mit zehn Zentimetern Mineralwolle.

Die Gestaltung sagte uns allerdings nicht wirklich zu. Es sah innen und außen sehr trist aus. Deshalb habe ich alle Wände überspachtelt, neu gestrichen und auch einen neuen Boden gelegt. Zudem haben wir das Bad etwas vergrößert und uns eine Dusche einbauen lassen.

So waren wir komplett unabhängig von den Duschhäusern, die der Campingpark besitzt und deren Benutzung in den Pachtgebühren enthalten sind. Ja – man kauft das Haus und den dazugehörigen Wohnwagen und pachtet das Grundstück.

Wohnen im Tiny House: von 175 auf 35 Quadratmeter

Bis zu diesem Zeitpunkt wohnten wir auf insgesamt 175 qm über den Dächern Baden-Badens. Durch das Reisen mit unserem Wohnmobil waren wir uns sicher, wir können auch auf kleinem Raum miteinander leben. Wichtig war aber auch gemeinsam auf kleinem Raum arbeiten zu können, denn wir sind beide viel im Home Office tätig. Auch das muss funktionieren, sowohl räumlich als auch von der technischen Seite her. Ab diesem Zeitpunkt haben wir auch unser Büro fast komplett digitalisiert. Das war die richtige Entscheidung – denn es spart einiges an Raum.

Und was ganz klar war – unsere Möbel konnten nicht mit – die waren schließlich für größere Räume ausgelegt. Wir haben zum Glück das gleiche Verständnis für Ordnung – auch im großem Raum – und nie “Überflüssiges” aufgehoben. Aber nun musste alles, was man gemeinhin Hausstand nennt, auf den Prüfstand: 800 Bücher, Ordner, Geschirr, Kleidung, Deko…

Weniger ist mehr: Die Kunst des Ausmistens

Im Tiny House zählt jeder Quadratzentimeter. Daher ist es entscheidend, nur die Dinge zu behalten, die wirklich wichtig und bedeutungsvoll sind. Wir begannen mit einer sehr gründlichen Ausmistaktion und fragten uns dabei stets: “Bringt mir dieses Objekt Freude oder erfüllt es einen wichtigen Zweck?” Wenn nicht, kann es vielleicht jemand anderen glücklich machen. Mich von meinen Büchern zu trennen war sehr hart, hatten sie mich doch jahrzehntelang, wie gute Freunde, begleitet. Zum Glück konnte ich sie bei der Stadtbibliothek Baden-Baden unterbringen.

Multifunktionale Möbel: Platz schaffen mit Köpfchen

Klappbare Tische, ausziehbare Sofas und Betten mit Stauraum sind die wahren Helden im Tiny House. Diese Möbelstücke vereinen mehrere Funktionen und helfen dabei, den begrenzten Raum optimal zu nutzen. Wir haben uns Möbel gekauft, die sich an die Bedürfnisse unseres beruflichen und privaten Alltags anpassen liessen. Zum Beispiel ein Sideboard um unter anderem Druckerpapier und den Drucker unterzubringen. Manchmal braucht man dann doch ein ausgedrucktes Papier. Interessanterweise blieb über die Jahre trotzdem manche Schublade leer.

Kreative Aufbewahrungslösungen: Stauraum verstecken

In einem Tiny House ist es entscheidend, dass alles seinen Platz hat. Körbe, Boxen und andere Aufbewahrungslösungen halfen unsere persönlichen Gegenstände ordentlich zu verstauen. Clevere Verstecke unter Betten oder auch in Treppenstufen sind dabei wahre Raumwunder.

Ein fester Platz für alles: Routine schaffen

Um Ordnung dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, für jeden Gegenstand einen festen Platz zu haben. Es ist wichtig, festzulegen, wo bestimmte Dinge aufbewahrt werden und diese Ordnung konsequent einzuhalten. Eine klare Struktur sorgt dafür, dass der Raum aufgeräumt und einladend bleibt.

Wichtig sind beim Zusammenleben auf kleinem Raum feste Regeln!

Bei uns zum Beispiel war das unter anderem das “Anklopfen” wenn man den anderen Raum betrat. Sehr wichtig, wenn man wie wir, auch dort arbeitet.

Die Online-Zeitschrift WOHNGLÜCK hat damals einen Artikel über uns veröffentlicht: Nachlesen kannst Du ihn hier: https://wohnglueck.de/artikel/tiny-wohnglueck-heike-erik-60074

Und dann war da noch so ein Traum…

“Irgendwann in den nächsten Jahren ein kleines Haus in Spanien finden – umbauen und dann dort leben.”

Über Weihnachten 2021/2022 machten wir Urlaub in Moraira an der Costa Blanca in Spanien. Und da wir Zeit hatten, schauen wir uns schon mal etwas um. Die “Häuschen” zum Umbauen, die wir besichtigten, brachten mich als Malermeisterin allerdings sehr ins Grübeln. Das war so audwändig und nicht machbar, wenn man pendelt und dann jahrelang immer nur eine begrenzte Zeitspanne hat, um sich darum zu kümmern. Dann passte auch oft der Ort nicht, wo das Häuschen stand und und und…

Kurz vor Ende unseres Urlaubes entdeckten wir “unser kleines Blockhaus” im Internet und fragten nach einer Besichtigung. Und es kam wie es kommen musste – wir verliebten uns beide auf Anhieb sowohl in das Haus als auch in die Aussicht. Die Fotos vom Haus und dem Innenraum sind von unserem Makler und zeigen den Zustand beim Kauf.

„Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche.“ (Sokrates)

Leben im Tiny House bedeutet nicht nur Platzmangel, sondern vor allem eine Befreiung von überflüssigem Ballast. Es fordert uns heraus, bewusster zu leben und den Fokus auf das zu legen, was uns wirklich wichtig ist. Mit den richtigen Regeln und ein wenig Kreativität wird das Leben im Tiny House zu einer Quelle der Inspiration und Freiheit.

Wir haben in den vier Jahren im Tiny House in Deutschland gemerkt, dass wir nicht “MEHR” brauchen. Und so kann ein Entschluß, der auch als Selbstversuch gedacht war, dazu führen, dass sich relativ schnell der Lebensmittelpunkt ändert.

Wenn es Dich interessiert, was man aus Feng-Shui-Sicht beim Tiny House beachten solltest, lies den Artikel.

Als Gast im Podcast von Tinyon

Vor kurzem war ich Gast in einer Podcast-Folge von Chris Klerner. Er lebt selbst mit seiner Partnerin Caro auch in einem “Mikrohaus” und ist der Gründer des tinyon Netzwerks.⁠

Chris und mir hat die Podcast-Folge sehr viel Spaß gemacht und ich konnte einiges aus 4 Jahren Leben und Wohnen auf “kleinem Raum” in Deutschland erzählen. ⁠

Du findest die Folge hier https://tinyon.de/2023/10/01/podcast-35/⁠. Ich bin gespannt wie sie Dir gefällt.⁠
Schau auf jedem Fall auch auf der Internetseite “tinyon” vorbei, wenn Dich das Thema interessiert: http://tinyon.de ⁠

In einem Tiny House findet sich oft mehr Raum für das Wesentliche als in einem großen Haus voller überflüssiger Dinge. Die Reduktion auf das Notwendige schafft Raum für Kreativität, Entspannung und das wahre Glück des Lebens.

Wenn Du Fragen zum Wohnen und Leben im Tiny-House hast, melde Dich gerne bei mir.

Herzliche Grüße

Heike


Tags

BauenundWohnen, FengShui, Podcast, Raumgestaltung, TinyHouse


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